Von Burgos nach Toledo: altkastilischer Normenkonflikt und Probleme der Rekonstruktion

 

1. Die historische Sprachwissenschaft – und dies gilt auch für die spanische Sprachgeschichtsforschung und hier die hispanistische Mediävistik – hat in den letzten Jahren eine rasende Entwicklung genommen. Dabei lassen sich verschiedene Grundtendenzen feststellen:

– erstens liegt ein Schwerpunkt der Forschung auf großangelegten Korpusanalysen auf der Basis umfangreichen Datenmaterials. Die technischen Errungenschaften der letzten Jahre und die in diesem Zusammenhang an verschiedenen Orten entstandenen Korpora, unter denen insbesondere das Großprojekt ADMYTE hervorgehoben werden muß – im spanischsprachigen Raum das umfangreichste Projekt seiner Art (cf. Marcos Marín 1994, 179)–, haben dazu beigetragen, daß immense Datenmengen computerunterstützt untersucht werden können.

– zweitens, und dies folgert aus dem eben festgestellten, stehen aufgrund dieser Möglichkeiten diachronische Untersuchungen einzelner Aspekte im Vordergrund. Für das spanische Mittelalter heißt dies u.a., daß etwa das schon sprichwörtliche Fehlen historisch-syntaktischer Forschungen der Vergangenheit angehört und nun als zweites großes Forschungsgebiet neben der diachronen Erforschung des Wortschatzes steht.

– drittens haben verschiedene Tendenzen in der Erforschung lebendiger Gegenwartssprache auch neue Ansätze für die historische Forschung ermöglicht. Dabei ist insbesondere die sogenannte "historische Soziolinguistik" zu nennen, aber auch die Anwendung pragmatischer Ansätze und textlinguistischer Fragestellungen in der historischen Sprachwissenschaft, wobei im deutschsprachigen Raum in jüngster Zeit v.a. die Arbeiten zum sogenannten Nähe-Distanz-Kontinuum hervorzuheben sind.

In letzter Zeit erscheinen vermehrt Versuche, verschiedene dieser Ansätze zu kombinieren und etwa mit universalistischen oder sprachtypologischen Überlegungen zu verbinden oder bei der Interpretation der Daten Grammatikalisierungsvorgänge, sogenannte Natürlichkeitstendenzen oder "kognitive" Prozesse mit einzubeziehen. Dabei fällt auf, daß einerseits sogenannte "externe" Faktoren ein wenig in den Hintergrund gerückt sind, auch wenn teilweise – insbesondere bei den historisch-soziolinguistischen Ansätzen – von keiner monolithischen Sprachauffassung ausgegangen wird, sondern die verschiedenen Dimensionen von Varietät einer historischen Sprache mit berücksichtigt werden. Andererseits zeigt sich – und dies trotz der so häufigen Betonung von Kognition und individuell–psychologischen Faktoren – daß bei großangelegten Untersuchungen oft das handelnde Individuum im Nebel der Daten verschwindet und mitunter zum Sklaven der imaginären, ihn scheinbar führenden "unsichtbaren Hand" degradiert zu sein scheint: die Nennung des bekannten Humboldtschen Energeia-Zitats wird damit z.T. rein akzessorisch, ähnlich, wenn auch auf einer anderen Ebene, wie seinerzeit Ferdinand de Saussure durch die Nennung der parole sozusagen das Sprechen abgehakt hatte und sich dann getrost der langue zuwenden konnte.

Dieser Beitrag nun ist vor allem zu verstehen als ein Aufruf zur Wiederbesinnung auf sprachhistorische Zusammenhänge, zur umfassenden Betrachtung von Sprach- und Kulturgeschichte, ohne dabei natürlich all die genannten Aspekte außer acht zu lassen.

Die Sprachgeschichte entspricht bekanntlichermaßen keiner linearen Entwicklung, und auch wenn uns die statistischen Untersuchungen großer Korpora durch die Jahrhunderte hindurch den Eindruck vermitteln, daß sich z.B. ein bestimmtes grammatisches Phänomen kontinuierlich durchgesetzt hat, so stecken dahinter meist längere Konflikte zwischen unterschiedlichen Normen, die teils mit lokalen, teils mit gruppentypischen, teils mit texttypenspezifischen oder stilistischen Kriterien korrelieren.

Bei der Rekonstruktion solcher Normenkonflikte in früher Zeit – und ich beziehe mich jetzt auf die Orígenes bis zur Konsolidierung des Altspanischen im 13. Jahrhundert – ergeben sich zahlreiche Probleme aufgrund schlechter Datenlage, die stets nur eine indirekte Erschließung der Sprachgeschichte ermöglichen:

– erstens haben wir nur ein beschränktes Korpus eindeutig datierter Texte. Das Gros der Texte ist nur in Abschriften aus späterer Zeit überliefert und wirft jeweils die Frage späterer Eingriffe auf.

– zweitens entsprechen die Texte immer textspezifischen Traditionen, die teilweise so weit fixiert sind, daß hinter der Formelhaftigkeit der Dokumente nur schwer eine wirkliche Sprachentwicklung festzustellen ist.

Es bleibt uns also in vielerlei Hinsicht nur die Anwendung des Aktualitätsprinzips, d.h. der Übertragung allgemeingültiger sprachhistorischer Prinzipien auf eine lang vergangene Epoche, bei all den Problemen, die dies mit sich bringt und der sich ergebenden Gefahr anachronistischer Interpretation.

2. Im folgenden soll versucht werden, an einem Beispiel zu zeigen, welche Indizien auf einen Normenkonflikt im Altkastilischen hinweisen und wie versucht werden kann, diesen Konflikt zu rekonstruieren. Dabei soll es um den Antagonismus zwischen dem alten kastilischen Zentrum Burgos und der nach der christlichen Rückeroberung zum neuen Zentrum werdenden ehemaligen Westgotenhauptstadt Toledo gehen, wobei zunächst historische Argumente für die Existenz eines solchen Antagonismus gesucht werden sollen, um anschließend anhand von Beispielen aus dem Bereich juristischer Texte zu zeigen, wie die Texte selbst auf einen solchen Konflikt deuten.

2.1. In erster Linie ist als Grundprinzip hervorzuheben, daß die Verlagerung eines Machtzentrums auch häufig mit der Verlagerung des sprachlichen Zentrums korreliert. Dafür gibt es in der Sprachgeschichte der Iberischen Halbinsel mehrere Beispiele, die vielleicht durch die traditionelle Idee von der Nord-Südausdehnung der Dialekte durch die Reconquista, die Menéndez Pidalsche Cuña castellana oder Vendryes’ éventail, ein wenig verdeckt wurde. Eine horizontale Betrachtung der Reconquista unter Berücksichtigung vor allem der mozarabischen Zentren und des dort stattfindenen Kontakts zwischen den engverwandten romanischen Dialekten der nördlichen Eroberer und der ortsansässigen Mozaraber sollte die traditionelle Nord-Süd-Betrachtung stets ergänzen – und dabei ist kaum einzusehen, daß sich manche Forscher einer solchen Betrachtung grundsätzlich widersetzen, ist doch die Frage nicht die der Akzeptanz oder Nichtakzeptanz eines mozarabischen Einflusses, der gar nicht geleugnet werden kann, sondern vielmehr die von dessen Intensität. Im Kontakt mit dem Mozarabischen Lissabons entsteht aus dem Galicischen des Nordens das Portugiesische, und in der Stadt Toledo entsteht aus leonesisch-mozarabischen, fränkischen und nordkastilischen Einflüssen die Toledanische Norm.

2.2. Ein zweites Indiz für die Existenz eines sprachlichen Zentrums in Toledo und sogar einer toledanischen sprachlichen Hegemonie bekommen wir durch die zahlreichen Zeugnisse, die Fernando González Ollé in verschiedenen Arbeiten gesammelt hat. Das bekannte Problem dabei ist, daß diese alle aus Jahrhunderte späterer Zeit stammen und vielleicht nur nachträglich einen Mythos konstruieren. In einem Alphons dem Weisen zugeschriebenen Text aus dem 16. Jahrhundert heißt es:

  • Si dende en adelante en alguna parte del Reyno oviesse diferencia en el entendimiento de algún vocablo castellano antiguo, recuriessen con él a la ciudad de Toledo, como el metro de la lengua castellana, etc., y por tener en ella más perfección que en otra (zit. n. González Ollé 1996, 16)
  • Daß dieser Text nicht authentisch sein kann, sieht man bereits an der Rede vom "castellano antiguo", denn zu Zeit des weisen Alphons war der Begriff castellano noch jung; eine solche Adjektivierung wäre im 13. Jahrhundert also widersinnig. Doch González Ollé selbst, der anfangs eher skeptisch war und dieses Privileg, in dem die langue du roi der toledanischen Norm sozusagen für das ganze Imperium festgeschrieben wird, für eine Erfindung des 16. Jahrhunderts hielt, schließt die Existenz einer ähnlichen Verordnung inzwischen nicht mehr aus, wenn er sagt:

  • me parece arriesgado negar decididamente la existencia del privilegio idiomático. Debo manifestar que, partiendo de un total escepticismo respecto del mismo, el examen de los datos me ha llevado a admitir como muy posible su existencia. (González Ollé 1996, 20)
  • Doch ob mit expliziter Verordnung oder nicht, es ist ohne Zweifel recht wahrscheinlich, daß das wichtige kulturelle Zentrum Toledo in alphonsinischer Zeit auch sprachlich modellbildend war, wobei anzunehmen ist, daß sich diese Modellhaftigkeit nicht auf die toledanische Umgangssprache in diatopischer Hinsicht, sondern vielmehr auf die Schriftsprache der Cancillería real bezog.

    2.3. Ein weiteres Indiz aus späteren Jahrhunderten ist die erneute Verlagerung des sprachlichen Zentrums nach Madrid und die folgliche sogenannte Revolución fonológica del Siglo de Oro, die ja im wesentlichen einem diatopischen Paradigmenwechsel entspricht, im Zuge dessen die archaische toledanische Norm ihre Vormachtsstellung verliert und die altkastilische Norm der Vallisoletaner am Madrider Hof führend wird, wie Menéndez Pidal (1962) meisterhaft gezeigt hat. Auch hier ist es natürlich schwer, auf die Situation zurückzuschließen, die drei Jahrhunderte zuvor geherrscht hat, aber wir wissen aus der Rekonstruktion der Verhältnisse im 16. Jahrhundert, daß sich im Norden ein "anderes" Kastilisch bewahrt hat als im Süden.

    3. Wo wir bereits in früher Zeit Hinweise auf den Antagonismus zwischen Burgos und Toledo finden ist – außerhalb der unmittelbaren Sprachgeschichte – im Bereich der Rechtsgeschichte, und – innerhalb der Sprachgeschichte –, im Bereich der Rechtstexte. Beide Aspekte sind für die Rekonstruktion interessant: erstens hat man schon oft Parallelen zwischen Sprach- und Rechtsgeschichte festgestellt – man denke nur etwa an Harald Weinrichs Hinweise auf die Rechtsmetaphern bei Vaugelas und in der ganzen französischen Diskussion um den bon usage – denn Sprach- wie Rechtsgeschichte sind zwei verwandte Zweige der allgemeinen Kulturgeschichte, hängen teilweise voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig. Zweitens, was die Texte betrifft, sind juristische Texte eine der Hauptquellen früher Romanität, wenn auch bekanntlich eine problematische, da in besondere Traditionen eingebundene.

    3.1. Ramón Menéndez Pidal hatte versucht, die Besonderheit des Kastilischen in der Zeit der Orígenes zur rechtshistorischen Sonderstellung Kastiliens in Bezug zu setzen. Die Legende erzählt, daß schon zur Zeit des ersten kastilischen Grafen Fernán González die Kastilier in Burgos alle auffindbaren Exemplare des westgotischen, toledanisch-leonesischen Forum Iudicum (des lateinischen Vorläufers des späteren Fuero Juzgo) verbrannten, um statt nach dem geschriebenen Gesetz nach ihren oralen consuetudines zu richten. Diese Rebellion sei symptomatisch für den Charakter der Kastilier und schlage sich auch in ihrer Sprache nieder:

  • Castilla, al emanciparse así de la tradición de la corte visigoda tan seguida en León, al romper así con una norma común a toda España, surge como un pueblo innovador y de excepción. Retengamos esta característica que nos explicará la esencia del dialecto castellano. (Menéndez Pidal 1986 [1926], 475)

    Castilla aparece en la Historia rechazando el código visigótico vigente en toda la Península y desarrollando una legislación consuetudinaria local. Pues lo mismo sucede en el lenguaje. El dialecto castellano representa en todas esas características una nota diferencial frente a los demás dialectos de España, como una fuerza rebelde y discordante que surge en la Cantabria y regiones circunvecinas. (ibd., 487)

  • Es scheint, als hätte Kastilien, der "Wilde Osten" des Königreichs León, schon früh auch sprachlich eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber León erreicht, die sich u.a. in einer gewissen Ablehnung der in León bewahrten westgotischen Schriftkultur äußerte, die dort durch die hierarchische Organisation des Hofes und die Zuwanderung mozarabischer Schriftgelehrter bewahrt worden sei.

    Es lohnt sich, die Entstehung dieser Idee ein wenig näher zu betrachten, da es hier nämlich um ein interessantes Kapitel der Schaffung und Bewahrung eines Nationalmythos a posteriori geht, der bei näherer Betrachtung in der Zeit seiner schriftlichen Fixierung eine zweite Lesart bekommt, die sich nicht auf die Unabhängigkeit Kastiliens von León, sondern auf die Rivalität von Burgos und Toledo bezieht. Der Mythos fußt nämlich größtenteils auf literarischen und juristischen Quellen des 13. Jahrhunderts, auch wenn er sich auf eine viel frühere Zeit, nämlich das 9. oder das 10. Jahrhundert bezieht. Eine der wichtigsten Quellen für diesen Mythos ist der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts niedergeschriebene Poema de Fernán González, wo die Geschichte der Wahl unabhängiger Alcaldes oder Caudillos beschrieben wird, die nach dem Tod Alfons’ des Enthaltsamen im Jahre 842 notwendig geworden sei, da dieser den Thron ohne Nachfolger zurückgelassen hatte. Im Jahre 1799 nimmt der Benediktiner Benito Montejo in seiner Disertacion sobre el principio de la independencia de Castilla, y soberanía de sus Condes desde el célebre Fernan Gonzalez die Geschichte der kastilischen Richter als historische Tatsache auf, wobei er sich neben dem Poema de Fernán González auch auf den Chronicon mundi von Lucas de Tuy (1236) und die Chronik De rebus hispaniae des Erzbischofs von Toledo, Rodrigo Ximénez de Rada (1243) beruft. Montejo stützt sich darüber hinaus auf die bereits erwähnte, in einem Manuskript aus dem 14. Jahrhundert überlieferte Episode der Bücherverbrennung in Burgos. Schon in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts wird die Geschichte der Jueces de Castilla als nachträglich konstruierter Mythos entlarvt. Gleichzeitig aber wird der Mythos von verschiedenen Historikern am Leben erhalten, so v.a. von Fray Justo Pérez de Urbel, der sich wie kein anderer mit der Epoche des Fernán González beschäftigt hat. Pérez de Urbel übernimmt die Aussagen des Poema als historische Wahrheit und begründet dies mit einer etwas vagen Vorstellung des historischen Wahrheitsgehaltes von epischer Literatur. Menéndez Pidal stützt sich teilweise auf ähnliche Argumente – wenngleich mit weitaus größerer Vorsicht – wenn er die "vieja tradición" zitiert, nach welcher die Kastilier das westgotische Rechtsbuch verbrannten.

    Es gibt aber auch noch eine zweite, kritische Traditionslinie, derzufolge der Jueces-Mythos erst zu Ende des 12. bzw. im Verlaufe des 13. Jahrhunderts entsteht; in einer Zeit, als Kastilien bereits eine Vormachtstellung auf der Iberischen Halbinsel erreicht hat. Hier ist zunächst der große Rechthistoriker Galo Sánchez zu erwähnen, der den Sinn der Schaffung des Mythos in einer Reaktion auf die Dekadenz des Gewohnheitsrechts im 13. Jahrhundert sieht. Ähnlich spricht José María Ramos y Loscertales (1948, 103) von einer nachträglichen Konstruktion, die aus der Notwendigkeit entstanden sei, die Persönlichkeit Kastiliens gegenüber den Nachbarterritorien zu unterstreichen. Am deutlichsten demontiert die postum veröffentlichte Arbeit von René Cotrait (1977) die Legende, indem u.a. nachgezeichnet wird, wie die Geschichte der Jueces entsteht und mit allerlei mythischem Material vermischt wird, unter anderem auch im Rückgriff auf die Bibel. Auffällig ist aber das Auftauchen des Mythos gerade 13. Jahrhundert, in einer Zeit, in der ein Konflikt der Rechtstraditionen wirklich bestand, wenn auch nicht mehr zwischen Burgos und der ehemaligen Hauptstadt León, sondern zwischen Burgos und dem jetzigen Königssitz Toledo.

    Galo Sánchez hat gezeigt, wie die orale Gesetzgebung in Nordkastilien bis ins 13. Jahrhundert und teilweise bis ins 14. vorherrschte. Der Fuero Juzgo wurde nur sporadisch angewandt, was vorherrschte, war ein auf lokalem Usus bestehendes Recht, das aus konkreten Fazañas, konkreten Begebenheiten, abgeleitet wurde:

  • Castilla, tierra sin leyes, es la patria de las fazañas, el país del derecho libre. (Sánchez 1929, 263)
  • 3.2. Im Gegensatz zu diesem derecho libre steht das geschriebene Recht, das man im 13. Jahrhundert nach drei Haupttraditionsströmen einteilen kann: erstens wird in den verschiedenen Regionen noch in unterschiedlicher Weise nach dem westgotischen Fuero Juzgo Recht gesprochen, zweitens wurden vor allem seit Ende des 12. Jahrhunderts verschiedenen Orten kurze oder ausführlichere Fueros verliehen, lokale Privilegien in Ergänzung zur westgotischen Rechtssprechung, die sogenannte Fuero-Familien bilden, die uns z.T. in ihren lateinischen, z.T. in den romanisierten Versionen erhalten sind. Drittens ist das 13. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel das Jahrhundert der Renaissance des römischen Rechts, das vor allem durch den teilweise intensiven Kontakt zur Universität von Bologna nach Katalonien und Kastilien gelangt. Der Kontakt zu Bologna kann in sprachgeschichtlicher Hinsicht gar nicht genug hervorgehoben werden. Auf die bolognesische Rechtslehre geht die provenzalische Vulgärfassung der als Lo Codi bezeichneten justinianischen Summa aus dem 12. Jahrhundert zurück, die wohl etwa zur Mitte des 13. Jahrhunderts ins Kastilische übersetzt wird und vielleicht einen ersten Vorläufer einer für die Volkssprache neuen Textform darstellt. Der Berater des aragonesischen Königs Jaume I und spätere Bischof von Huesca, Vidal Canyelles, hatte in Bologna studiert und tritt später als Hauptautor der Furs de Valencia und der aragonesischen Fueros hervor. Und der Hauslehrer Alfons’ des Weisen, Maestre Jacobo el de las leyes, war wahrscheinlich italienischer Herkunft und hatte in Bologna studiert, bevor er seine kastilischen Flores del Derecho, den Doctrinal und weitere Werke verfaßte, die noch zu seinen Lebzeiten ins Katalanische und ins Portugiesische übersetzt wurden. Sein Einfluß auf die Rechts- und Sprachauffassung Alphons des Weisen ist noch nicht ausreichend untersucht und gewürdigt worden. Jean Roudil ist es zu verdanken, daß die Werke des Jacobo seit einigen Jahren zum Inhalt umfangreicher philologischer und sprachhistorischer Untersuchungen geworden sind. Am toledanischen Hofe fanden die bologneser Gedanken willkommenes Gehör, hier trafen sie auf eine sinnverwandte schriftliche Tradition und hatten nicht nur Einfluß auf die Rechtsinhalte der toledanischen Gesetze, sondern auch auf deren textuelle und sprachliche Form. Die alphonsinischen Rechtstexte sind hochelaboriert, haben eine große textliche Kohärenz und eine durchdachte Gliederung, sie übernehmen die klassische Einteilung in Bücher, Titel und Gesetze und entsprechen einer großen Anlage, deren Gliederung nicht nur implizit gegeben ist, sondern ausführlich versprachlicht wird. In jedem Abschnitt wird zunächst das Thema vorgestellt, innerhalb der Texte gibt es zahlreiche Bezüge auf andere Textteile. Die burgalesischen Fazañas hingegen, die uns im Libro de los fueros de Castiella überliefert sind, einer in einem Manuskript aus dem 14. Jahrundert stammenden Sammlung, die jedoch einer Abschrift eines Textes aus der Mitte des 13. Jahrhunderts entspricht, stellen konkrete Ereignisse ohne breite Anlage dar; anstelle abstrakter juristischer Konzepte beschreiben sie unmittelbare Begebenheiten, die in einer Sprache dargestellt werden, die oft fern von distanzsprachlicher Elaboriertheit ist. Innerhalb der Sammlung finden sich auch zahlreiche formelhafte Fueros (die jeweils mit der Formel Esto es por fuero... beginnen) und zwei königliche Privilege (die mit einem ausführlichen Formelapparat beginnnen), die im Gegensatz zu den Fazañas abstrakter formuliert sind und in der lateinisch-romanischen Tradition der Fuerotexte stehen. Sprachgeschichtlich am interessantesten aber sind die konkreten Erzählungen der Fazañas (die mit der Formel Esto es por fazaña, meist mit Ortsnennung, beginnen), teils sogar mit Passagen direkter Rede, die aller Wahrscheinlichkeit ohne lateinisches Vorbild direkt in der Volkssprache verfaßt wurden und eine Art schriftliches Protokoll der oralen Gesetzessprechung darstellen. Hier werden praktisch Anekdoten erzählt, meist unter Nennung der Personen, um die es geht. Diese werden immer wieder namentlich genannt und kaum pronominal wiederaufgenommen; textdeiktische Bezüge sind eher rar, Wiederholungen und sogar Ambiguitäten häufig. Zuweilen folgt auf eine konkrete Fazaña ein sich darauf beziehender Fuero, so daß man die Entwicklung von der konkreten Begebenheit zur allgemeinen Rechtsnorm und zurück verfolgen kann.

    4. Alphons der Weise stellt sich in die Tradition des Justinianus, wenn er das ganze Recht umfassend und dauerhaft schriftlich fixieren will. Im Prolog des Espéculo findet sich die diesbezügliche Passage, die sich in ähnlicher Form in den Prologen des Fuero Real und der Partidas wiederfindet:

  • entendiendo e veyendo los males que nasçen e sse leuantauan en las tierras e en los nuestros rregnos por los muchos ffueros que eran en las villas e en las tierras departidas en muchas maneras, que los vnos sse iulgauan por ffueros de libros minguados e non conplidos e los otros sse iudgan por ffazanas dessaguissadas e ssin derecho [...] ffeziemos estas leys que sson escriptas en este libro (Leyes, ed. de Martínez Díez 1985, 101/102).
  • Im Libro de los fueros de Castiella findet sich eine Verordnung, die konkret auf die Richter von Burgos bezogen die Verwendung des geschriebenen Rechts vorschreibt:

  • {RUB. CC.xLvij. Titulo delos alcall<e>s de Burgos que iuzga<n> los p<r>i`uileios.}{IN3.} Esto es por fuero que los alcall<e>s de Burgos juzgan por fuero los p<r>i`-uilegios que tiene<n> esc<r>i`ptos delos Re-yes & lo al lo que semeia derecho a ellos & alos otros om<n>es bue<n>nos dela villa & lo q<ue>}[fol. 86r]{CB1.es sc<r>i`pto delos Reyes eso es fuero & lo al quenon es sc<r>i`pto delos Reyes & no<n> es otorgado o juzgado en casa del Rey no<n> es fuero fasta que sea juzgado & otorgado en casa del Rey por fuero. (zit. n. ADMYTE 0).
  • Die burgalesischen Adligen waren mit den zentralistisch-imperialistischen Bemühungen des Königs, das Recht schriftlich zu fixieren und für alle verbindlich zu machen jedoch gar nicht einverstanden, wie man in der Crónica de Alfonso X nachlesen kann. Sie wiesen den schriftlichen Fuero Real zurück, wollten ihr Gewohnheitsrecht behalten und leisteten so lange Widerstand, bis der König nachgab und ihnen die alten Fueros wiedergab. Erst im 14. Jahrhundert müssen auch sie die offizielle königliche Rechtssprechung akzeptieren, wenn im Ordenamiento de Alcalá von 1347 die Siete Partidas offizialisiert werden.

    In bezug auf die Sprachgeschichte ist das, was wir aus den unterschiedlichen Texten burgalesischer und toledanischer Herkunft im 13. Jahrhundert ableiten können, nicht direkt der Hinweis auf die Existenz unterschiedlicher sprachlicher Normen, wohl aber auf die Existenz unterschiedlicher Texttraditionen. In Toledo finden die europäischen Innovationen bereitwillige Aufnahme, während man in Burgos auf den alten lokalen Traditionen verharrt. Aber die Vormacht in Kastilien hatte man sowieso schon längere Zeit an die Hauptstadt abgeben müssen, auch wenn dies keine völlige Unterordnung bedeutet und der Antagonismus zwischen Altkastilien und Neukastilien bestehen bleibt.

    5. Wir wissen nicht, ob es einen alphonsinischen Erlaß gegeben hat, der die sprachliche Führungsrolle Toledos festschreibt. Aber auch wenn de iure ein solcher Erlaß nicht bestand, scheint doch eindeutig, daß de facto in der alphonsinischen Kanzlei ein wirkliches vulgare illustre entstanden war, unter anderem durch den – in der Rechtssprache im Gegensatz zur Wissenschaftssprache besonders deutlichen – Einfluß einer aus Italien importierten und auf die Volkssprache übertragenen Auffassung von Schriftlichkeit. Die textuellen Unterschiede zwischen den burgalesischen Fazañas und der alphonsinischen Rechtsprosa scheinen auf der Hand zu liegen; die sprachlichen Unterschiede müssen zum großen Teil noch genauer erfaßt werden, wie Eugenio de Bustos betont hat:

  • Sólo a través del contraste de los usos alfonsíes con los documentables en textos anteriores, coetáneos e inmediatamente posteriores se puede discernir con rigor lo que es continuidad, perfeccionada o no, de lo que es innovación y determinar con cierta exactitud el éxito, o el rechazo, alcanzado por las creaciones de la Cámara Real. Bustos (in: Bartol Hernández 1986, 12)
  • Dabei wird auch die Rolle von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, von Textorganisation und Satzperspektive zu berücksichtigen sein, um einen Vergleich mit den chronistischen Texten oder den wissenschaftlichen Texten zu ermöglichen, der uns auch Aufschluß geben könnte über den Beitrag der Rechtssprache und den Einfluß der bologneser Schule auf die Schaffung der altspanischen Schriftnorm.

    Anhang:

    I. Textbeispiele (MS 431 der Biblioteca Nacional in Madrid; aus: ADMYTE, Vol. 0, Fueros de Castilla, cf. auch Libro de los fueros de Castiella, ed. por Galo Sánchez, Barcelona: El Albir [Biblioteca de Historia Hispánica. Textos medievales. Serie minor, Nº 1], 1981)

    (1) RUB. CC.xxvij. Esto es por fa-za<n>nya

  • que mataro<n> la fija de ferrando

    de s<an>c<t>o domingo co<m>mo dizian que la ma-

    tara don ferrando & su herma<n>na. Et leuaron

    le todo lo que tenya en casa. Et vna mug<er> dixo

    que tenya tres madexas de aquella mug<er> que

    matara<n> et Robaran & que las enpe<n>nara aquella

    mug<er> que mataran por din<er>os. Et los m<er>ynos

    querian la p<re>nder por la muerte dela muger} que mataran & Robaran por aquella que manifes-

    tara que auya ella muerta. Et el m<er>yno deman-

    daua el omezidio al marido dela mug<er> que mata-

    ran por que la testiguara<n> muerta en su casa el

    alcalle & om<n>es bue<n>nos.

  • (2) RUB. CC.xxiiij. Esto es por faza<n>-nya

  • de gunçalo alfonso el ferrero.

    conbido a su yerno & ianto con el.

    et çeno con el. Et a la çena boluyeron bara-

    ga & firio el yerno al suegro & matol. Et

    salio de casa el yerno. Et fijo de gunçalo

    alfonso en pues el. Et torno el yerno et

    mato al cu<n>nado & mato a ambos a padre &

    a fijo.

  • (3) RUB. CC.v. sy vn

  • om<n>e dela villa firiere de cuchiello o sacare cuchi-ello}

    en cal de Rey a vezino dela villa deuen le cor-

    tar la mano. Et sy muriere deue pechar dozie<n>tos

    sueldos. & ser enemigo de sus parientes del muerto.

  • (4) RUB. CC.xiij. Et el conçeio mostraro<n> sus

  • cartas a don lope diaz de faro que tenyan del

    Rey

  • (5) RUB. CC.xxviij. gunçalo p<ere>s fijo de ferrando pelig<er>o

  • et su mug<er> dona floria auyan pleito sobre

    vna casa partir con fijos de don anrrique & co<n>

    su madre dona mari gomez. Et dizia gunçalo p<ere>s

    et su mug<er> que la meatad dela casa que a ellos ca-

    yo que la pared q<ue> es en cabo de su media casa q<ue>

    el dia que partiero<n> la casa no<n> la metieron en la p<ar>(a)-

    tiçion & que deuya ser suya dellos.

  • II. Textbeispiel: Lo Codi, kastilische Version, 3. Buch, cap. 1-3. MS 10816 der Spanischen Nationalbibliothek in Madrid:

    <Libro III.>

    <cap. 1> PueS que nos auemos dicho de todaS aquellas coSas que an meSter en juyzio · aSSi como de ‹edendo› · eSto quiere dezir de manifestar a otro por qual rrazon lo quiere meter en pleyto · Û de in -jus uocando · eSto quiere dezir de llamar a otro en pleyto · Et pueS noS auemos dicho de -loS arbitros dize d -aquellaS perSonas que rreciben firmançaS de pleytos · Û non en otra juriSdicion · diz otro poder. Agora digamos daquellas perSonaS que an poderio de coSternnir omnes en pleyto · que faga derecho el uno al otro · pueden auer ‹juyzio› Sin ninguna fiadura MaS aquel de SuSo eS llamado arbitro Û eSte eS llamado juez. Primera mient deue Seer eSguardado que coSa eS juez · Û en qual forma Û en qual meSura el deue Seer ordenado · Û fata qual termino el abra · deSpueS que -el eS pueSto por juez Û qxx qual poder el a · El juez ‹a tanta› differencia · del arbitro queel juez Se faze por publica perSona · diz por comun · por eSto el arbitro Se faze por priuada perSona. OtroSSi otra differencia ay · ca Si la Sentencia del arbitro · non quiere atender el arbitro non la puede coSternir · Si non por los pennos · o por la pena · o por la fiadura · aSSi como eS dicho de SuSo.

    MaS Si el juyz da la Sentencia Û omne no -la quiere atender el lo puede coSternnir · aun que non aya el pennora · nin fiadura · nin firmança · Û aun que non Sea y pena prometida. Et la meSura Û la forma deue Seer eSguardada en el començamiento del juyzio · Û en la fin. OtroSSi deue Seer · eSguardada la perSona del juyz · E aquella del actor Et aquella del reo · ESto dize del que deman[col. II]da · Û el que deffiende · OtroSSi la coSa deue Seer eSguardada · onde eS el pleyto.

    <cap. 2> EI juez deue Seer tal perSona que el non pueda Seer echado por natura nyn por derecho · Aquellos Son echados por natura que Son menoreS de · XXV · annos aSSi como elloS non pueden Seer arbitros. OtroSSi aquellos que Son mudos· O Sordos · Son echados por natura Et por derecho son echados mugeres Û SieruoS Û aquellos que son jnfameS · diz deloS que Son deSleales

    <cap. 3> La perSona del actor & del rreo · diz del que demanda & del que Se anpara. OtroSSi deuen Seer atals que non pueden Seer echados de juyzio por natura nin por derecho por natura Son echados aquellos que Son mudoS o Sordos · o fados que non eStan bien en Su SeSo · & aquellos que Son menoreS · de XXV annos · por derecho Son echados Sieruos · & aquellos a quien eS uedada aminiStracion · quier dezir balia delas Sus coSas. MaS todos aquellos pueden andar en -pleyto · & en juyzio que pueden fazer Su pro · & Su danno· MaS enpero todos aquellos pueden fazer · pleyto Si ellos an tutor · o curador. Et Si ellos non lo an · ellos lo pueden demandar. & maguera que no -lo quieran elloS la podeStad deue dar un curador que ande en el pleyto por ellos.

     

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